Immobilienpreise in Rheinland-Pfalz im Jahr 2015 (Quelle IVD)
Die Nachfrage für Immobilien in Rheinland Pfalz ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen.
Insbesondere Mehrfamilienhäuer und Eigentumswohnungen ab 70 m² zeigen eine Preissteigerung von 3% bis 4%, in den Ballungsräumen gibt es zum Teil Zuwächse über 10%.
Da sich auch die Mieten ähnlich entwickeln, ist der Immobilienmarkt für Anleger weiter sehr attraktiv, eine Trendwende ist nicht zu erkennen. Manche Makler berichten bereits von einem leergefegten Markt, aber auch davon, dass nicht mehr jeder Preis akzeptiert wird.
Dies kann ich Im Rahmen meiner Tätigkeit als öffentl. bestellter und vereidigter Gutachter für Immobilienbewertung bestätigen, insbesondere bei Ankaufberatungen. Vielfach sind die Preise die aufgerufen werden stark überhöht.
Ein Problem allerdings bleibt die Landflucht mit Leerständen in den ländlichen Gebieten (Hunsrück, Westerwald, Eifel, Nord-Pfalz), welcher nur durch attraktivere Infrastruktur und Anbindungen entgegengewirkt werden kann.
Hinzu kommt der demographische Faktor mit rückläufiger Bevölkerung in den ländlichen Gebieten.
Durchschnittliche Kaufpreise und Mietpreise
Die Eigenheimpreise in Städten über 40.000 Einwohner stiegen gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 3,5 %.
Hier ein Überblick über die Preisentwicklung in den Städten:
Mainz: Eigenheime in sehr guter Lage: von 585.000 Euro auf 643.000 Euro (10 Prozent)
Neustadt: Eigenheime in sehr guter Lage: von 480.000 Euro auf 530.000 Euro (ebenfalls 10 Prozent)
Kreuznach: aktuell 220.000, ebenfalls eine Steigerung um 10 %,
In Trier, Ludwigshafen und Kaiserslautern blieben die Preise stabil.
Bei kleineren Städten liegen die Steigerungsraten bei ca. 3%, Ausnahmen sind Lahnstein und Diez, dort kam es zu Preisänderungen bis zu 20%.
In Bingen, Standort des Sachverständigenbüros Römer - öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter für die Bewertung von bebauten u. unbebauten Grundstücken, kam es zu maßvollen Steigerungen um 2 %.
In den ländlichen Gegenden gab es dagegen zu Preissenkungen von 5%.
Aus meiner gutachterlichen Tätigkeit auch im ländlichen Raum sind mir eine Vielzahl von Leerständen bekannt und Verkäufe von Wohnhäusern von teils bereits ab € 1.000,--, d.h. die Kaufpreise lagen weit unter dem Grundstückswert.
Bei Eigentumswohnungen ergeben sich ähnliche Werte:
So stiegen die Quadratmeterpreise in Ludwigshafen um 21, in Speyer um 18% und in Koblenz um 11 %. Trier ist hier Spitzenreiter mit Steigerungen von bis zu 21 % in mittleren Lagen!
In Mainz wo ich als Gutachter tätig bin und Mitglied im Gutachterausschuss der Stadt Mainz bin kam es teils zu Preissteigerungen von mehr als 50 %.
Auch bei den Eigentumswohnungen ist der Trend in kleinen Gemeinden gegenläufig. Hier kommt es zu Preissenkungen von z.B.: 14 % in der Gemeinde Emmelshausen.
Die Mieten stiegen für Wohnungen ab Baujahr 1948 um 3,2 %. Höhere Preissteigerungen gibt es im Bereich Neubau/Erstbezug (Neustadt 8%, Koblenz 7%) und bei gut gelegenen bzw. ausgestatteten Wohnungen (Bad Kreuznach 8%). Altbauten vor 1948 blieben weitgehend stabil mit leichter Tendenz nach oben, in guten Lagen 1 bis 2%.
Ausnahme sind hier Neuwied und Speyer mit 11 bzw. 7 % in guten Lagen.
Die teuersten Mieten findet man in Mainz mit bis zu 12,80 €/m² (unverändert gegenüber dem Vorjahr).
Im Vergleich zu Wiesbaden (13,50 €/m²) ist Mainz aber immer noch günstiger. Wie weit sich jetzt die Mietpreisbremse auswirken wird kann noch nicht abgeschätzt werden.
Gewerbliche Mieten haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, Ausnahme sind auch hier die ländlichen Gegenden mit einem Rückgang von 8%.
Büromieten steigen dagegen durchschnittlich um 1,5 %. In den Großstädten blieben dabei die Mieten stabil, in mittleren Städten haben wir einen Preisanstieg von bis zu 10%.
Frank Römer, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Immobilienbewertung Tel.: 0 67 21 - 987 46 96.